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Teil 2.2.: "Die Rose…": Die Rose in der abendländischen Symbolik

8/9/2016

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Hinweis: Ich habe eine alte Seminararbeit wiedergefunden, in der ich damals meine beiden Studienfächer Skandinavistik und Musikwissenschaft miteinander verbinden konnte. Thema: Vergleich zwischen C.J.L. Almquists "Loys" und Schuberts "Heidenröslein". Nach und nach werde ich die Teile der Arbeit posten und gegebenenfalls kommentieren.

2.2. Die Rose in der abendländischen Symbolik
In der abendländischen Symbolik ist die Rose mit zahlreichen oft gegensätzlichen Deutungen belegt. So steht sie z. B. für Leben, aber auch Tod, Fruchtbarkeit und Jungfräulichkeit. Die Rose wird sowohl weltlich, als auch religiös gedeutet.8 Weltlich steht sie z. B. für Schönheit, Grazie, Freude, Sinnelslust, Leidenschaft, Vergänglichkeit, Verschwiegenheit. In der christlichen Symbolik ist sie u. a. die Blume des Paradieses.

Die Rose birgt zwei Gegensätze in sich: Die Schönheit ihrer Blüte und die Wehrhaftigkeit ihrer Dornen. Die Dornen bedeuten Schmerz, Blut, Martyrium, die Sünden des Sündenfalls.
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Innerhalb der Rosensymbolik nimmt die rote Rose noch eine besondere Bedeutung an: In der weltlichen Symbolik steht sie üblicherweise für die Leidenschaft und die brennende Liebe.9 Innerhalb der christlichen Lehre verkörpert die Rose mit ihrer roten Färbung eine besondere Art von Liebe: Sie ist das Blut Christi.10 Nach M. J. Schleiden wurde das Blut Christi mystifiziert und als „rosenfarben“ bezeichnet.11 Aus den Blutstropfen Christi soll einer Legende nach die rote Rose entstanden sein.12 Für die christliche Symbolik ist die rote Rose somit die leidende Liebe, also Martyrium, aber auch Nächstenliebe und Wohltätigkeit.13

8 Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole. Dt. Übers. v. Gudrun und Matthias Middell. Leipzig 1986. S. 150
9 In einigen Gegenden steht die Farbe rot allerdings auch für die Jungfräulichkeit (z. B. Schwarzwald). Lauffer, Otto: Farbensymbolik im deutschen Volksbrauch. Hamburg 1948. S. 35
10 Lauffer, O.: Farbensymbolik … a. a. O., S. 36
11 Schleiden, M. J.: Die Rose. Geschichte und Symbolik in ethnographischer und kulturhistorischer Beziehung. Leipzig 1873. S. 89
12 „[...], daß ein Blutstropfen Christi unterm Kreuz auf Moos gefallen und daraus die Moosrose entstanden sei.“ Schleiden, M. J.: Die Rose … a. a. O., S. 97
13 Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon … a. a. O., S. 151
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