Die Bedürfnisse der freien Szene für Neue Musik sind vielfältig und erstrecken sich von der Verfügbarkeit günstiger Probenräume über adäquate Auftrittsmöglichkeiten bis zu ausreichender öffentlicher Förderung. Diese Anliegen zu bündeln, um mit einer Stimme sprechen zu können, hat sich die Interessenvertretung zur Aufgabe gemacht.
Nach der regen Teilnahme bei der ersten Zusammenkunft der Interessenvertretung im Juli freut sich die KGNM, dass sie das zweite Treffen am 30.8.2017 im Loft, Wißmannstr. 30, in Köln-Ehrenfeld organisieren kann. Auch die weiteren Treffen sollen dort stattfinden, so dass die Interessenvertretung damit eine feste Heimatadresse bekommt.
Die Bedürfnisse der freien Szene für Neue Musik sind vielfältig und erstrecken sich von der Verfügbarkeit günstiger Probenräume über adäquate Auftrittsmöglichkeiten bis zu ausreichender öffentlicher Förderung. Diese Anliegen zu bündeln, um mit einer Stimme sprechen zu können, hat sich die Interessenvertretung zur Aufgabe gemacht.
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Die „Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V.“ initiierte zusammen mit „ON – Neue Musik Köln e.V.“ eine Interessenvertretung für Neue Musik in Köln. Ziel ist es, einen Sprecher für Neue Musik zu wählen und in den Beirat des „Initiativkreis freie Musik“ zu entsenden. Ein erstes Treffen der Interessenvertretung fand am 4. Juli 2017 statt. Zunächst wurden die vielfältigen Ziele und Wünsche der freien Neue Musik-Szene besprochen. Die nächsten Treffen, bei der eine Geschäftsordnung verabschiedet und der Sprecher gewählt wird, werden von der KGNM in ihren Räumen in Ehrenfeld organisiert.
Köln, 10.07.2017. Eine bunte Mischung hatte sich am 4. Juli 2017 zum ersten Treffen der Interessenvertretung für Neue Musik zusammengefunden – Komponisten, Musiker, Kulturmanager, Musiklehrer, Musikjournalisten. Schon diese Mischung zeigt, wie vielfältig die Interessen in der freien Neue Musik-Szene in Köln sind. Diese unter einen Hut zu bringen und gegenüber der Stadt Köln kulturpolitisch mit einer Stimme sprechen zu können waren die Anstöße für die Initiative der KGNM und ON zu diesem Treffen. Ziel der Interessenvertretung ist es, einen Sprecher für Neue Musik zu wählen, um ihn mit einem eindeutigen Mandat in den Beirat des IfM zu entsenden. Der Beirat, in dem sämtliche Musiksparten in Köln vertreten sein werden, ist der direkte Ansprechpartner der Stadt Köln, wenn es um politische Belange der freien Musikszene geht. Die KGNM erhofft sich, dass durch den gewählten Sprecher die Interessen der Neuen Musik bei Stadt und Politik mehr Gehör finden. Die Interessenvertretung will einen Bericht für die Stadt Köln erstellen, der die Belange und Bedürfnisse der freien Neue Musik-Szene in Köln bündelt - von der Verfügbarkeit günstiger Probenräume über adäquate Auftrittsmöglichkeiten bis zu ausreichender öffentlicher Förderung. Dieser Bericht wird vom gewählten Sprecher bei der Ausschusssitzung für Kunst und Kultur am 12. September 2017, an der der gesamte IfM-Beirat teilnimmt, vorgestellt. Um die Interessensarbeit voranzutreiben und diesen wichtigen Termin vorzubereiten, wird die KGNM weitere Treffen der Interessenvertretung für Neue Musik in ihren Räumen in Köln-Ehrenfeld organisieren. In der nächsten Versammlung soll die Geschäftsordnung verabschiedet und der Sprecher für den IfM der Sparte Neue Musik gewählt werden. Die Termine der nächsten Treffen werden rechtzeitig auf der Homepage und der Facebook-Seite der KGNM bekannt gegeben. „karlheinz“ ist die gemeinsame Publikation der „Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V.“ (KGNM) und „ON – Neue Musik Köln e.V.“ rund um das Thema Neue Musik. In dem Heft, das seit Mai 2016 regelmäßig erscheint, werden zentrale Kölner Konzerttermine für Neue Musik veröffentlicht, gleichzeitig wird über weitere interessante Themen des Genres informiert.
Mit der sechsten Ausgabe, die im Mai dieses Jahr erschien, feierte die Neue Musik-Publikation „karlheinz“ bereits einjähriges Jubiläum. Schwerpunkte des aktuellen Hefts sind das Festival „AchtBrücken“, das im Mai stattgefunden hat, und das Klangkunstfestival „Brückenmusik“ im Juli. Außerdem wird über viele weitere Konzerte mit zeitgenössischer Musik in Köln informiert. Fünfmal jährlich erscheint „karlheinz“ in Zusammenarbeit von KGNM und ON. Der Anspruch des Heftes ist es, einen umfassenden Überblick über das gesamte zeitgenössische Veranstaltungsangebot in Köln zu geben – ganz gleich, ob es sich um ein großes Festival oder ein einzelnes Konzert handelt. Die erste „karlheinz“-Ausgabe, die im Mai 2016 erschien, startete direkt mit einem besonderen Highlight: dem Symposium und Festival BAR70W, das die KGNM im Juli 2016 zu Ehren des Komponisten Klarenz Barlow zusammen mit dem Romanischen Institut der Universität Köln und mit Hilfe vieler weiterer Musiker und Institutionen veranstaltete. „karlheinz“ - der Name ist eine Referenz an den Komponisten Karlheinz Stockhausen – bietet Interessierten die Möglichkeit, sich gezielt über das zu informieren, was Köln in Sachen zeitgenössischer, experimenteller, improvisierter und neuer Musik zu bieten hat. Jede Ausgabe geht, zusätzlich zu den Konzertterminen, in Texten und Interviews auf spezielle Projekte ein, stellt Entwicklungen in der Neuen Musik vor oder rückt einzelne Musiker in den Fokus. Mitglieder der KGNM bekommen die jeweils neueste Ausgabe von „karlheinz“ regelmäßig zugeschickt. Das Heft liegt auch an verschiedenen Orten in Köln aus, wo es kostenlos von Interessierten mitgenommen werden kann. Die nächste Ausgabe erscheint im August 2017. Am ersten Wochenende der Gongausbildung haben wir gelernt, wie man eine Gongentspannung spielt. Das zweite Wochenende stand unter dem Thema: Gongbad. Klingt erstmal komisch, bedeutet aber, dass man die Zuhörer in die verschiedensten Klänge eines Gongs einhüllt und sie so in eine tiefere Entspannung spielen kann. Neu hinzugekommenes Hilfsmittel: Gongreiber. Das sind die lolliartigen Gegenstände, die man auf einem der Bilder sieht. Es sind sozusagen Flummis auf Stäbchen, die man über den Gong ziehen bzw. reiben kann und die dann ganz spezielle Töne produzieren. Sehr spannendes Stilmittel, wie ich finde, aber gar nicht so einfach, bis die ersten Töne hörbar werden. Flummi und Gongoberfläche müssen sich nämlich vertragen. Außerdem kommt es auf das Tempo und den Druck an, mit dem man den Reiber führt - eine Wissenschaft für sich und letztendlich - wie bei vielen Dingen - Übungssache. Wie ich beim Üben am Wochenende festgestellt habe, kann das Klangspektrum beim Gongbad schon sehr herausfordernd sein. Man spielt in den ersten Bereich des sogenannten weißen Rauschens (White Sound, die Kundalini Yogis kennen's) hinein und da werden die Klänge ziemlich intensiv - vor allen Dingen, wenn mehrere Spieler gleichzeitig üben und die Gongs dann auch noch mit dem Raum resonieren. Letztendlich musste ich dann einmal rausgehen, weil ich das Gefühl hatte, dass mein linkes Ohr das nicht aushält. Alles in allem ein intensives Wochenende mit vielen neuen Anregungen. Spontan hatte ich das Gefühl, dass man mit dem Gong fantastisch Neue Musik spielen kann - gerade im Zusammenspiel mit den Reibern. Ich habe mich mit Gong-Musikliteratur noch nicht beschäftigt. Gibt es Musikstücke für Gong? Und man könnte ihn doch auch mit Gesang kombinieren und toll improvisieren. Das wär ja genau meins... Anregungen gerne willkommen. Die Journalistin Christine Kostzrewa hat im Auftrag der "Frauenselbsthilfe nach Krebs NRW" einen 13-minütigen Film über die Kraft des Singens gedreht. Gedreht wurde an verschiedenen Kliniken in NRW, unter anderem auch an der Uniklinik Köln. Dort wurde die Singgruppe des Haus LebensWert e.V. vorgestellt. Im Bonusteil der erschienenen DVD sprechen Betroffene, wie ihnen das Singen in der Gruppe oder auch einzeln hilft und auch Angehörige kommen zu Wort.
Da ich auch Angehörige und ebenfalls auf der DVD zu sehen und zu hören bin, freue ich mich persönlich sehr, dass der Film so viel positives Feedback bekommt. Oder, wie es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Krankenkassen/-verbände in Nordrhein-Westfalen heißt: "Der Film macht Mut und zeigt neue Wege der Krankheitsbewältigung auf. Singen stärkt die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein – und macht Lust auf Leben." Und hier der Link zur Pressemitteilung des Landes NRW: https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/ministerin-steffens-selbsthilfe-ist-eine-unverzichtbare-saeule-des Gestern war wieder großes Eintüten für den Infopost-Versand von "karlheinz", dem Konzertprogrammheft der Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V. Und ja - es ist genau so viel Arbeit, wie es auf den Bildern aussieht. Dafür können sich jetzt die Mitglieder der KGNM auf diese Post freuen, die ihnen wieder viele spannende Konzerte präsentiert. Für alle anderen, die die Post nicht bekommen: Das orange Heft liegt in Köln an verschiedenen Orten aus. Einfach mal reinschauen! Da standen sie also nun: 6 Gongs in einem Raum. Es war schon beeindruckend, diesen Raum zu betreten. Diese Gongs haben schon etwas majestätisches an sich. Dementsprechend ehrfurchtsvoll bin sie herangetreten, als ich meine ersten Spielversuche gemacht habe: Nur nicht zu hart draufhauen, lieber zart bleiben. Aber ich denke, auch so kommt man ans Ziel. Es gibt schon genug laute Menschen in dieser Welt. Ich muss keiner von ihnen sein. Die Gongausbildung, die ich bei Satya Singh Alexander Renner mache, geht über vier Wochenenden. Es wird also im Laufe der Zeit noch ein paar Fotos geben... Ende letzten Jahres sagte mir eine kleine Stimme: 2017 solltest Du Dich aufmachen und Neues lernen. Aha, dachte ich, schön zu wissen, dass ich im tiefsten Inneren schon einen Plan für 2017 gemacht hatte - auch wenn mein Kopf bis dahin noch nichts davon wusste.
Wahrscheinlich war die kleine Stimme, die sich gemeldet hat, die Stimme, die so gern singt und sich immer ein bisschen vernachlässigt fühlt. Und so begann mein "Fortbildungsjahr 2017" im Januar mit dem Gesangsworkshop "natural voice" bei Anna Stijohann, Stimmsinn. Weiter ging es schon kurz danach mit einem Workshop in Wetzlar, ebenfalls zu "natural voice", weil mich das Konzept so begeistert hat. In Wetzlar habe ich dann auch die "Erfinderin" der Technik kennengelernt: Renate Schulze-Schindler. Das ganze hat mich so überzeugt, dass ich gerne die nächste "natural voice"-Ausbildung mitmachen möchte - mal schauen, ob es klappt. Außerdem habe ich noch eine Gongausbildung geplant. Ich lerne also, wie man einen Gong spielt. Es wird also ein Jahr der neuen Eindrücke... Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr: Eine Beratungsfirma (Versicherung) wollte, dass ich für sie eine Unternehmensbroschüre texte. Eine Broschüre also, die potenzielle Kunden anspricht, auf das Unternehmen aufmerksam macht und zeigt: Das können wir. Kurz: Mit dieser Broschüre soll WERBUNG gemacht werden.
Nun bin ich jemand, der selbst nicht viel von Superlativen hält. Dementsprechend liegt es mir auch fern, in meinen Texten zu schreiben, dass der Anbieter bzw. dessen Produkte die Besten, Schönsten und Geilsten sind. Nun kamen wir zum Briefing zusammen: Der Auftraggeber, die Werbeagentur, die mich angefragt hatte und ich. Während wurde das Unternehmen vorgestellt und 3 wichtige Punkt als Alleinstellungsmerkmal, die das Unternehmen ausmachen, genannt: ![]() "ACHT BRÜCKEN passt zu Köln. Es ist ein urbanes, modernes Festival", sagte Andrea Zschunke vom WDR und Mitglied der Künstlerischen Leitung von ACHT BRÜCKEN. Zum 7. Mal findet das Festival statt. Das diesjährige Motto: Ton. Satz. Laut. Musik und Sprache also - deren Verhältnis wird in rund 50 Veranstaltungen vom 28. April bis zum 7. Mai 2017 erkundet. Wie immer regiert die Vielfalt: Es spielen Musiker, die in der Klassik beheimatet sind, es kommen aber auch internationale Hip-Hop-Größen und die Vokalakrobatin Hannah Silva zu Wort. Die diesjährige Portraitkomponistin ist Unsuk Chin, die sich in ihren Werken schwerpunktmäßig mit der menschlichen Stimme auseinandersetzt. Unter anderem wird ihre Komposition "Cantatrix Sopranica" aufgeführt, bei der die Sänger, darüber singen, dass sie gerade singen. Dies wird am 2. Mai zu hören sein und verspricht spannend zu werden. Insgesamt werden von Unsuk Chin 13 Werke aufgeführt. Im Gegensatz zur Fülle der Veranstaltung kommt das Programmheft dieses Jahr im kleinen, handlichen Format daher, was ich sehr praktisch finde. Großartig sind wie immer die Fotos (diesmal im Heft der Freihafen-Veranstaltungen), bei denen man Köln immer noch von unbekannten Seiten entdecken kann.
Ein paar bildliche Eindrücke des Konzerts der "Capella Vocale an St. Hippolytus". Der Kammerchor sang am 13.11.2016 die h-Moll-Messe von J.S. Bach. Und ich war auch dabei… Hinweis: Ich habe eine alte Seminararbeit wiedergefunden, in der ich damals meine beiden Studienfächer Skandinavistik und Musikwissenschaft miteinander verbinden konnte. Thema: Vergleich zwischen C.J.L. Almquists "Loys" und Schuberts "Heidenröslein". Nach und nach werde ich die Teile der Arbeit posten und gegebenenfalls kommentieren. 2.3. Die Rose und ihre unterschiedliche Bedeutung in den "Songes"
In den „Songes“ wird die Rose neunmal erwähnt. Sie taucht in verschiedenen Bedeutungen und Zusammenhängen auf. In den meisten „Songes“ ist sie nur ein Detail einer größeren Aussage, wie z. B. in „Jem“, wo die Rose als Seerose erwähnt wird, mit der Jem um das Grab tanzen soll oder in „Alalith Diurméa“, wo die Rose in einer Aufzählung verschiedener Blumenarten, die gesät werden sollen, steht. In „Rafael och Orni“ wird die Rose im Zusammenhang mit einem freien Geist gebraucht. In „Varför kom du på ängen“ ist die rote Rose eingebettet in eine Erntethematik. Wahrscheinlich soll sie hier die Schönheit des Tages, die Freude an der Arbeit und die Güte der Ernte ausdrücken. Auch in „Frågarens sång“ ist sie das Schöne, Ideale. Durch die am Himmel fliegende weiße Taube wird eine friedliche, ideale Weltvorstellung entworfen. Die Rosen, die im Frühling entspringen, bringen dieses Bild zur Vollkommenheit. In „Ojanima“ steht die aufgeblühte Rose für das Leben im Himmel. Die Engel singen, während sie dem entschlafenen Geist entgegengehen, „döden är rosen ur jordblommas knopp“. Das Erdenleben ist also nur die Vorstufe zum himmlischen Leben. Es ist die unvollkommene Knospe. Erst der Tod, der Eintritt in den Himmel, bringt die Knospe zum Erblühen, das Leben erfährt seine Vollendung. Die Rose ist hier die Blume des Paradieses. In "Ceraunis Ökensång" bekommt die Rose eine ähnliche Deutung: Wenn Cerauni singe, dass sein Leib, obwohl bzw. weil er vergangen ist, noch Blumen hervorbingt, kann man das auf zwei Arten verstehen. Einerseits natürlich wörtlich, nämlich, dass sein toter Körper zu Humus wird und dadurch auf ihm Blumen gedeihen. Andererseits, wenn man es christlich deuten will, steht die Rose als Begräbnisblume für die Auferstehung. Gleichzeitig ist sie wegen ihrer vollkommenen Schönheit und ihres Duftes die Blume des Paradieses.1 Doch die Blumen entspringen nicht nur aus Ceraunis totem Körper, sondern er gibt den Blumen durch seinen Tod ihre Farbe, d. h. er bringt sie zur vollkommenen Schönheit. Interessant ist, dass Almquist in der "Blumensprache" bleibt: Cerauni stirbt nicht, er verwelkt ("förvissnad"). Cerauni stirbt sozusagen einen gebenden Tod und dadurch, dass er den Rosen die Farbe gibt, lebt er weiter. Die Idee, dass den Rosen die Farbe erst noch gegeben wird, taucht auch in "Hjärtats blomma" auf.2 Hier geht es um eine Rose, die im Herzen steht und die das Herz durch ihre Dornen verletzt. Das Blut des Herzens gibt der Rose ihre Farbe.3 Die Blume in "Hjärtats blomma" nimmt nur langsam Gestalt an. Anfänglich wird sie als namenlos und farblos veschrieben. Erst dann wird Gott als ihr Erschaffer benannt und dass sie von ihm den Namen "törnros" bekommen hat. Bei dem Wort "törnros" kann man hier von der Übersetzung "Dornenrose" ausgehen, da die Dornen eine entscheidende Rolle spielen: Sie verwunden das Herz, so dass es blutet. Auf die Frage, warum es eine Rose im Herzen sein muss, antwortet der Herr, dass das Blut die Rose färbt und ihr damit Vollkommenheit gibt. Die Dornen versinnbildlichen in der Rosensymbolik Schmerz, Blut, die Sünden und Martyrium. Sie lassen in diesem Gedicht die Assoziation von Christi Dornenkrone aufkommen, das Sinnbild des Martyriums. Sieht man Christus als das Herz, so verletzen ihn die Dornen, also die Sünden der Menschen. Doch durch sein Blut und durch seinen Tod lädt er alle Sünden der Menschen auf sich und gibt ihnen so die Vergebung und das ewige Leben. Die Menschen erlangen durch ihn Vollkommenheit: "Herren himmelskt svarar: 'Blodet utur ditt hjärta färgar din ros åt dig. du och ditt hjärtas ros då likna fägring mig.' " 1 Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon … a. a. O., S. 151 2 Anmerkung meines Dozenten: "Vergleiche auch 'Ormus och ariman' " 3 Thematische gleicht „Hjärtats blomma“ dem Lied „Betraktelse“. Auch hier sucht ein Mensch nach einer farbigen Blume und findet sie in seiner Seele bzw. in seinem Herzen in solcher Vollkommenheit, wie sie nur von Gott kommen kann. In diesem „Songe“ wird die Blume jedoch nicht als Rose benannt. Hinweis: Ich habe eine alte Seminararbeit wiedergefunden, in der ich damals meine beiden Studienfächer Skandinavistik und Musikwissenschaft miteinander verbinden konnte. Thema: Vergleich zwischen C.J.L. Almquists "Loys" und Schuberts "Heidenröslein". Nach und nach werde ich die Teile der Arbeit posten und gegebenenfalls kommentieren. 2.2. Die Rose in der abendländischen Symbolik
In der abendländischen Symbolik ist die Rose mit zahlreichen oft gegensätzlichen Deutungen belegt. So steht sie z. B. für Leben, aber auch Tod, Fruchtbarkeit und Jungfräulichkeit. Die Rose wird sowohl weltlich, als auch religiös gedeutet.8 Weltlich steht sie z. B. für Schönheit, Grazie, Freude, Sinnelslust, Leidenschaft, Vergänglichkeit, Verschwiegenheit. In der christlichen Symbolik ist sie u. a. die Blume des Paradieses. Die Rose birgt zwei Gegensätze in sich: Die Schönheit ihrer Blüte und die Wehrhaftigkeit ihrer Dornen. Die Dornen bedeuten Schmerz, Blut, Martyrium, die Sünden des Sündenfalls. Innerhalb der Rosensymbolik nimmt die rote Rose noch eine besondere Bedeutung an: In der weltlichen Symbolik steht sie üblicherweise für die Leidenschaft und die brennende Liebe.9 Innerhalb der christlichen Lehre verkörpert die Rose mit ihrer roten Färbung eine besondere Art von Liebe: Sie ist das Blut Christi.10 Nach M. J. Schleiden wurde das Blut Christi mystifiziert und als „rosenfarben“ bezeichnet.11 Aus den Blutstropfen Christi soll einer Legende nach die rote Rose entstanden sein.12 Für die christliche Symbolik ist die rote Rose somit die leidende Liebe, also Martyrium, aber auch Nächstenliebe und Wohltätigkeit.13 8 Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole. Dt. Übers. v. Gudrun und Matthias Middell. Leipzig 1986. S. 150 9 In einigen Gegenden steht die Farbe rot allerdings auch für die Jungfräulichkeit (z. B. Schwarzwald). Lauffer, Otto: Farbensymbolik im deutschen Volksbrauch. Hamburg 1948. S. 35 10 Lauffer, O.: Farbensymbolik … a. a. O., S. 36 11 Schleiden, M. J.: Die Rose. Geschichte und Symbolik in ethnographischer und kulturhistorischer Beziehung. Leipzig 1873. S. 89 12 „[...], daß ein Blutstropfen Christi unterm Kreuz auf Moos gefallen und daraus die Moosrose entstanden sei.“ Schleiden, M. J.: Die Rose … a. a. O., S. 97 13 Cooper, J. C.: Illustriertes Lexikon … a. a. O., S. 151 Hinweis: Ich habe eine alte Seminararbeit wiedergefunden, in der ich damals meine beiden Studienfächer Skandinavistik und Musikwissenschaft miteinander verbinden konnte. Thema: Vergleich zwischen C.J.L. Almquists "Loys" und Schuberts "Heidenröslein". Nach und nach werde ich die Teile der Arbeit posten und gegebenenfalls kommentieren. 2. Die Rose in Almquists „Songes“
2.1. Törnrosens bok Dass die Rose in Almquists Schaffen eine wichtige Rolle einnimmt, wird deutlich daran, dass er seine Geschichten- und Liedersammlung, in der auch die „Songes“ enthalten sind, „Törnrosens bok“ genannt hat. Im 10. Kapitel von „Hinden“1 erzählt Almquist, wie das Werk zu seinem Namen kam: Herr Hugo sucht nach einem Titel für seine Schriftensammlung, doch es will ihm nichts Rechtes einfallen. Eines Tages geht er spazieren und sieht einen jungen Mann und eine junge Frau. Als sich die beiden trennen, bemerkt Herr Hugo an der Stelle, an der sie gestanden hatten, etwas Rotes: „Han gick dit, tog upp det, och fann att det var en törnros. 'Vackra avbrutna ros, varifrån har du kommit i denna öde vildmark? Du måste nyligen hava följit hit med någon, ty varken kan du vara planterad eller vuxen här, och ej heller är du vissen- […] Och huru god har ej skickelsen varit, som låtit mig i ödermarken träffa dig- dig har jag räddat ifrån att försmådd förvissna- och du skall till belöning sprida din vällukt över alla mina papper!' med dessa ord tog herr Hugo sin funna törnros och lade ovanpå hela samlingen av sina sagor och historier.“2 Karl-Ludwig Wetzig nimmt diese Stelle in seinem Artikel „Der Name der Dornenrose. Eine Titelstudie zu Almquists 'Törnrosens bok'“3 auch als Beweis dafür, dass „törnros“ in diesem Fall nicht als die einheimische schwedische Heckenrose bzw. Hagebutte zu übersetzen ist.4 Vielmehr meint Almquist hier die „fullsaftiga, högröda, om branad påminnade söderländska törnrosen“5, wie er sie in seiner Abhandlung „Svenska fattigdomens betydelse“ beschreibt, in der er die natürliche, der vom Menschen gezüchteten Rose gegenüberstellt. Herr Hugo findet nämlich eine rote Rose, die dort weder gepflanzt noch gewachsen sein kann. Inwieweit die Übersetzung „törnros“ im Zusammenhang mit der Frage, ob Almquist den Übergang von der Romantik zum Realismus darstellt*, steht, lässt diese Arbeit an dieser Stelle außen vor. Die Übersetzung spielt bei den für diese Arbeit ausgewählten Liedern auch keine so entscheidende Rolle. Das einzige mal, dass ausdrücklich eine „törnros“ erwähnt wird, ist in „Hjärtats blomma“. Dort kann man vom Textinhalt auf die Übersetzung „Dornenrose“ schließen. Aber wir begegnen der natürlichen Rose mit dem „utomordenligt fina, nästan svaga lukten“6 und der „südländischen“ Rose mit ihrem „starka narkotiska ångan, en syster till ambra, mysk och all österländisk rökelse“7 in dem „Songe“ „Loys“ wieder. 1 Almquist, Carl Jonas Love: Hinden. In: Samlade Skrifter. Första fullständiga upplagan, med inledningar, varianter och anmärkningar. Under Redaktion av Fredrik Böök. Utgiven av Olle Holberg, Josna Mjöberg, Emil Olson och Algot Werin. Törnrosens bok Bd. I-III. Utgivna av Olle Holmberg. Stockholm 1920 2 Almquist, Carl Jonas Love: Hinden … a. a. O., S. 472-73 3 Wetzig, Karl-Ludwig: Der Name der Dornenrose. Eine Titelstudie zu Almquists „Törnrosens bok“. In: Beiträge zur nordischen Philologie Nordische Romantik. Akten der XVII. Studienkonferenz der International Association for Scandinavian Studies. Hrsg. Oskar Bandle, Jürg Glauser, Christine Holliger. Basel u. Frankfurt / Main 1991. S. 177-187 4 Wetzig, K.-L.: Der Name der Dornenrose … a. a. O., S. 181 5 Almquist, C. J. L.: Svenska fattigdomens betydelse. In: Samlade Skrifter. Första fullständiga upplagan, med inledningar, varianter och anmärkningar. Under Redaktion av Fredrik Böök. Utgiven av Olle Holberg, Josna Mjöberg, Emil Olson och Algot Werin. Törnrosens bok Bd. VIII-X. Utgivna av Algot Werin. Stockholm 1921 * Ich weiß leider nicht, was ich damit gemeint habe. Wahrscheinlich bin ich während der Recherche für die Seminararbeit auf diese Fragestellung gestoßen und sie scheint mit der Rose bzw. wie Almquist sie in seinen Schriften behandelt hat, zu tun zu haben. Um das zu klären, müsste ich mich erneut komplett in die Thematik einlesen, vielleicht tue ich das einmal… irgendwann... 6 Almquist, C. J. L.: Svenska fattigdomens betydelse … a. a. O., S. 334 7 Almquist, C. J. L.: Svenska fattigdomens betydelse … a. a. O., S. 334 Hinweis: Ich habe eine alte Seminararbeit wiedergefunden, in der ich damals meine beiden Studienfächer Skandinavistik und Musikwissenschaft miteinander verbinden konnte. Thema: Vergleich zwischen C.J.L. Almquists "Loys" und Schuberts "Heidenröslein". Nach und nach werde ich die Teile der Arbeit posten und gegebenenfalls kommentieren. 1. Einleitung
Die Rose spielt in Carl Jonas Love Almquists dichterischem Werk eine bedeutende Rolle. Auch in der Lieder- und Gedichtesammlung „Songes“ taucht sie neunmal auf. Manchmal ist sie wortwörtlich zu sehen, als Bestandteil der realen Welt, manchmal hat sie Symbolcharakter, manchmal ist sie nur ein Detail innerhalb eines größeren Zusammenhangs, manchmal ist sie „Hauptdarstellerin“. Eine spezielle Art der Rose ist die rote Rose. Durch ihre Farbe erhält die Rose eine besondere Bedeutung, wie in dem „Songe“ „Loys“. Dieses Lied steht in Bezug auf die Deutung der Rose isoliert innerhalb der „Songes“ da, denn kein anderes Lied lässt die Rose in einer ähnlichen Rolle erscheinen. In dieser Arbeit soll auf die verschiedenen Bedeutungen der Rose in den „Songes“, speziell in dem Lied „Loys“, eingegangen werden. Im ersten Teil wird die allgemeine abendländische Deutung der Rose in weltlicher und christlicher Symbolik beschrieben, um auf dieser Grundlage die Rose in den „Songes“ zu deuten. Dabei werden aber nur die Gedichte, nicht die Vertonungen untersucht. Den Hauptteil der Ausführungen wird die Interpretation des „Songe“ „Loys“ einnehmen, sowohl textlich, als auch musikalisch. „Loys“ erinnert von der thematischen Anlage an Johann Wolfgang von Goethes „Heidenröslein“. Dieses Gedicht wurde ebenfalls, mehrmals, vertont. Diese Arbeit wird einen Vergleich zwischen diesen beiden Gedichten und Vertonungen ziehen. Es soll gezeigt werden, ob sie Ähnlichkeiten und /oder Unterscheide aufweisen und durch welche Stilmittel das erreicht wird. Bei der Interpretation der Vertonung des Goetheschen Gedichts beschränkt sich die Arbeit auf das Franz Schubertsche Lied, da es das bekannteste ist. Bei dem Vergleich der beiden Werke, Gedichte und Lieder, verzichtet die Arbeit auf die Einbeziehung der unterschiedlichen Epochen, in denen die Gedichte geschrieben wurden. Zur näheren Deutung der roten Rose in „Loys“ werden im letzten Teil der Arbeit weitere Werke Almquists hinzugezogen, die ebenfalls die Rose zum Thema haben. Alte Seminararbeit wiedergefunden: Almquists "Loys" / Schuberts "Sah ein Knab' ein Röslein stehn"17/8/2016 Eigentlich wollte ich nur ein paar alte Papiere ausmisten und entsorgen. Aber dann habe ich in dem Stapel, der sich da so angesammelt hatte, etwas sehr Schönes gefunden, was ich auf jeden Fall behalten werde: Eine meiner alten Seminararbeiten mit dem Titel "Die Rose - Almquists 'Loys' und Goethes 'Heidenröslein' bzw. Schuberts 'Sah ein Knab' ein Röslein stehn' im Vergleich". (Langer Titel, typisch akademisch, ich weiß…)
Es geht einfach darum, dass der schwedische Dichter Carl Jonas Love Almquist in seiner Lieder- und Gedichtsammlung "Songes" der Rose eine besondere Bedeutung zugemessen hat. Und bei dem Stück "Loys" bot sich der Vergleich zum "Heidenröslein" und zu Schuberts Vertonung an. Die Arbeit entstand im Wintersemester 1996/97 innerhalb des skandinavistischen Seminars "Die skandinavische Romantik". Sie erinnert mich daran, dass ich mich sehr gefreut habe, meine beiden Studienfächer Musikwissenschaft und Skandinavistik verbinden zu können. Ich habe eine gute Bewertung bekommen, zusammen mit der Empfehlung, solche fächerverbindenden Themen weiterzuverfolgen. In meiner Magisterarbeit ist es mir nochmal gelungen, im Berufsleben leider nicht mehr. Ich habe mich der Arbeit mit Feuer und Flamme angenommen und auch heute begeistert mich das Thema noch. Mit zwanzig Jahren Abstand fallen mir zwar auch etliche Schwachstellen auf und ich würde heute auch ganz anders schreiben. Trotzdem habe ich einfach Lust, diese Arbeit in die Öffentlichkeit zu bringen. Da ich nur noch die ausgedruckte Version besitze, werde ich den Text nach und nach abschreiben und ihn stückchenweise veröffentlichen. Mit der Gliederung geht' s los. Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung 2. Die Rose in Almquists „Songes“ 2.1. Törnrosens bok 2.2. Die Rose in der abendländischen Symbolik 2.3.Die Rose in ihren unterschiedlichen Bedeutungen in den „Songes“ 3. Almquists „Loys“ und Goethes „“Heidenröslein“ bzw. Schuberts „Sah ein Knab' ein Röslein stehn“ im Vergleich 3.1. Die Gedichte 3.2. Die Vertonungen 3.3. „Enkla, ljusröde blomma“ oder „fullsaftiga, högröda […] törnrosen“? 4. Zusammenfassung 5. Literaturverzeichnis Die 9 Sänger der Capella Vocale an St. Hippolytus haben am ersten Abend von TroisdorfBAROCK 2016 einen wirklich wundervollen Abend mitgestaltet. Ich hatte die Freude, mit zum Ensemble zu gehören, und bin sehr glücklich. Denn wann hat man als Laiensänger schon die Möglichkeit, in einem kleinen Gesangsensemble mit professionellen Instrumentalisten zu musizieren? So gut wie nie. Und wenn sich die Profis dann hinterher bei einem bedanken, dass es ihnen Spaß gemacht hat, mit uns zu musizieren, dann ist das einfach groß!
Und: der Reporter des Stadtanzeigers sah es ebenso. Leider ist er nicht das ganze Konzert über geblieben. So hat er den Höhepunkt am Schluss "O quam beata lancea" von Sweelinck verpasst. Sein Pech :-) Aber wir freuen uns über die sehr schöne Kritik! Ein Festival jagt das nächste und schon ist es wieder Zeit für TroisdorfBAROCK: Auch 2016 findet wieder das kleine, feine Festival TroisdorfBAROCK statt - bereits zum 8. Mal! In diesem Jahr ist das Festival den beiden frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz und Samuel Scheidt, sowie ihren Lehrern Giovanni Gabrieli und Jan Pieterszoon Sweelinck gewidmet. Die künstlerische Leitung hat Kantor Michael Veltman, veranstaltet wird TroisdorfBAROCK von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Troisdorf. ![]() TroisdorfBAROCK 2016 8. Festival Barocker Kammermusik LUDI MUSICI Werke von Heinrich Schütz, Samuel Scheidt, Giovanni Gabrieli und Jan Pieterszoon Sweelinck Samstag, 23. Juli 2016, 19 Uhr St. Gerhard Canzon – Sonata – Pseaume Sonntag, 24. Juli 2016, 17 Uhr St. Hippolytus Concert – Motette – Madrigal Mitwirkende: Nicole Ferrein, Sopran Don Fader, Blockflöte Gesa Kordes, Violine Hajo Bäß, Violine/Viola Christiane Veltman, Violine/Viola Constantin Herzog, Violone Michael Veltman, Cembalo Mitglieder der Capella Vocale an St. Hippolytus Eintritt: 10€ pro Konzert
![]() Die Kölner Gesellschaft für Neue Musik veranstaltet vom 10.-12.Juli 2016 das Festival und Symposium BAR70W. Der Komponist Klarenz Barlow hat 38 Jahre lang in Köln gelebt, studiert, geforscht, Softwares und Texte geschrieben, theoretisiert, Vorträge gehalten, gelehrt und komponiert. Barlow verwendet bereits seit den 1970er Jahren den Computer als Medium des Kompositionsprozesses und ist heutzutage weltweit bekannt für seine Forschungen im Bereich der Algorithmischen Komposition, der Sprach- und Klangsynthese und Vorreiter konzeptueller Kompositionsansätze. Unter den verschiedensten Quellen, aus denen Barlow Musik ableitet, nimmt die Linguistik eine prominente Stelle ein. Das Symposium „sounds and structures in music and language“ am 10.7. 2016 in der Uni Köln stellt Barlows Konzept der Synthrumentation (synthesis of speech or indeed any timbral sounds – but usually speech phonemes – through instruments) vor. Am 11. und 12. Juli 2016 werden in der Alten Feuerwache Köln befreundete und assoziierte Künstler und Musiker Konzerte geben. Mehr Informationen zum Programm auf der Homepage der KGNM: www.kgnm.de Freudige Überraschung: Beim Wettbewerb "Kritiker gesucht", der vom ACHT BRÜCKEN Festival veranstaltet wurde, hat mein Text den 1. Platz belegt. Es sollte eine Kritik über das Konzert am 6. Mai mit dem Ensemble intercontemporain in der Philharmonie geschrieben werden. Ich saß in der 1. Reihe - so weit vorne hatte ich in der Philharmonie noch nie gesessen - und war wirklich mitten im Geschehen. Das macht schon was mit einem... Ja, was soll ich sagen: Ich freu mich einfach, dass mein Text so gut ankam. Wer ihn lesen möchte: http://www.achtbruecken.de/de/kritikergesucht/gewinner Oder hier herunterladen: ![]()
Aus der Vorankündigung:
"Der Herzog Vincenzo Gonzaga ließ den Leichnam des von ihm geliebten jungen Stern am Sängerhimmel Caterina Martinelli in einem marmornen Grab beisetzen. Und Monteverdi schuf ihr in seiner Sestina ein ergreifendes Denkmal aus Tönen.Auf dem gedehnten Klanghintergrund der Betonarchitektur von St. Gertrud legen sich die neuen Klänge von Kurtág, Quint und Eastman wie Graffitis über den erhabenen Marmor Monteverdis und Gesualdos – spontan, respektlos und doch einfühlsam. Und am Ende sind wir im Bauch des Wales, den Alltagsklängen nah und sehr fern." Programm: Claudio Monteverdi (1567-1643): Lagrime d' Amante al Sepolcro dell' Amata (Sestina) Carlo Gesualdo da Venosa (1566-1613): Madrigale John Cage (1912-1992): Litany for the Whale (1980) György Kurtág (*1926): aus Signs, Games and Messages Julius Eastman (1940-1990): Prelude to the Holy Presence of Joan d'Arc (1981) Johannes Quint (*1963): Number’s Dream für Viola und Zuspielung (2015) Zwei Paar Schuhe: Ein Musikstück nicht zu Ende zu spielen ist nicht dasselbe wie ein Konzertabbruch9/3/2016 Meine persönliche Meinung und ein paar Gedanken zur Berichterstattung über das Konzert mit Mahan Esfahani und Concerto Köln am 28.02.2016 in der Kölner Philharmonie. Am Wochenende habe ich die Berichterstattung über das Konzert mit Concerto Köln und dem Cembalisten Mahan Esfahani am 28.02.2016 in der Philharmonie Köln verfolgt. In dem Konzert spielte Mahan Esfahani das Stück "Piano Phase" von Steve Reich aus dem Jahr 1967, zu dem er vorher eine Einführung auf Englisch gegeben hat. Als er dann das Stück spielte, äußerte das Publikum so lautstark seinen Unmut, dass Esfahani das Stück unterbrach und sich mit der Frage "Why are you afraid?" direkt an seine Zuhörer wendete. Nach einer Diskussion wurde das Konzert mit den weiteren angekündigten Stücken fortgesetzt und eine Zugabe gegeben.
So weit wohl die Fakten, die ich den verschiedenen Artikeln, die ich gelesen habe, entnehmen konnte. Ich selbst, das muss ich ganz klar sagen, war bei dem Konzert nicht dabei. Doch beim Lesen der Artikel über das Konzert sind mir ein paar Punkte durch den Kopf gegangen, die ich gerne ansprechen würde: 1. Liebe Journalisten: Ein Stück nicht zu Ende zu spielen ist nicht dasselbe wie ein Konzert abzubrechen. 2. Unklare Berichterstattung: Wann genau kam der Zwischenruf: "Sprechen Sie deutsch"? 3. Veranstalter gefordert, das Publikum abzuholen - bspw. durch Informationen, die jeder versteht und jedem zugänglich sind. 4. Nicht immer nur Fachjargon: Neue Musik braucht Mut, aber auch klare, offene Worte. 5. Neue Musik lebt auch Provokation. Solch ein Eklat sollte keine Überraschung sein! Die "Capella Vocale an St. Hippolytus", der Chor in dem ich singe, war in Berlin und hat zwei Konzerte gegeben, die uns wirklich gut gelungen sind. Vor allem das zweite Konzert war sehr gut. Und justament bei diesem ist es passiert: Nach dem Schlussapplaus gehe ich durch die Kirche und werde auf einmal angesprochen. Vor mir steht ein Herr und sagt zu mir: "Sie sind mir aufgefallen, würden Sie mir ein Autogramm geben? Schreiben Sie 'für Reinhard'!" Ich musste erstmal lachen, weil mir sowas abgefahrenes noch nie passiert ist, ich bin ja keine professionelle Sängerin. Aber ich habe es gemacht. Es war einfach ein tolles Kompliment für die viele Arbeit, die wir alle in die Konzerte und die Reise gesteckt haben. Also, lieber Reinhard aus Berlin: Danke für diesen seelenschmeichelnden Moment. Für mich persönlich ist dieses Erlebnis das krönende Glitzersteinchen unserer Konzertreise gewesen! |
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Sirun HogrefeEin paar persönliche Eindrücke aus musikalisch-textlicher Praxis und Theorie. |